"Ich unterscheide nicht mehr zwischen Arbeit und Freizeit“ sagt die porträtierte Digitalnomadin. Für einen Beziehungscoach eine interessante Aussage. Wie soll man ein Beziehungs-Umfeld pflegen, wenn einen die Arbeit nicht mehr loslässt? Ich denke, dass diese neue Freiheit des Arbeitens eher ein Gefängnis, denn ein Gewinn ist. Früher oder später sieht man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr und ein Ausbrennen dieser Job-Hopper ist lediglich eine Frage der Zeit. Klar ist eine solche Arbeitsweise für viele Arbeitgeber der Königsweg. Arbeitende „on demand“ und kaum Infrastruktur- oder Personalkosten in der Firma. Es besteht aber die Gefahr, dass solche 24/7 Jobs als Erwartungshaltung in Unternehmen Schule machen und auch normale Angestellte dazu gedrängt werden, ihre Freizeit zu opfern.
Dass Digitalnomaden teilweise mit niedrigsten Löhnen arbeiten (wie im einen Beispiel 2000 Franken) hat zur Folge, dass Sie am Existenzminimum leben und kaum Steuern entrichten. Dumm nur, dass höchstwahrscheinlich trotzdem die Erwartungshaltung herrscht, vom Sozialstaat oder Gesundheitswesen betreut zu werden, wenn das Projekt Arbeitsnomade im Burnout endet. Jeder Arbeitende muss einen Freiraum zur Erholung haben. Es gibt schon genug Überforderte und Ausgebrannte. Arbeits-Nomadentum ist nicht erstrebenswert. Eine gute Work-/Life-Ballance jedoch schon. Nidwaldner Zeitung
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AutorWäli Kammermann Archives
Oktober 2023
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