Als ich 1988 in die RS eintrat, war die Schweizer Armee personell und materiell in einer guten Verfassung. Seit damals wurde diese schrittweise kaputtgespart und demontiert. Kein Wunder, schreibt Christoph Frei die neutrale Schweiz könne sich mit ihrer unfähigen Armee nicht mehr selbst verteidigen. Er hat wohl recht damit. Daraus aber abzuleiten der Neutralitätsgedanke sei antiquiert und der modernen Schweiz schädlich, ist falsch. Immerhin hat uns die Neutralität unversehrt durch zwei Weltkriege und den kalten Krieg gebracht.
Die Schweiz ist weder Mitglied der NATO, noch der EU. Es ist absurd zu fordern, wir wären verpflichtet, einen kriegführenden Staat mit Waffen und Munition zu versorgen. Krieg ist das unmenschlichste, was einem Land und dessen Einwohnern passieren kann. Entgegen der Behauptung von Frei hat sich die Schweiz sehr wohl humanitär in Szene gesetzt. Wie sonst liesse sich erklären, dass wir im Europavergleich pro Kopf die höchste Anzahl Schutzsuchende aufgenommen haben? Es ist allerdings unverständlich, dass die Schweiz nicht von Beginn weg, ihrer Tradition folgend, den Weg des Vermittlers ging. Es stimmt, dass die Neutralität der Schweiz bis anhin wirtschaftlich genützt hat. Gemäss dem Professor riskiere die Schweiz das Unverständnis seiner Nachbarn, wenn sie das Sonderzügli Neutralität nicht aufgibt. Was aber sind seine wahren Absichten? Versucht der HSG-Funktionär mit seinem Votum die Schweiz via diesem Weg näher an EU zu knüpfen? Sitzt nicht er auf dem hohen Ross, wenn er behauptet Politik sei mehr als Recht? Ich möchte mal sehen, wie er reagiert, wenn sich die Politik das Recht gegen seine Wertvorstellungen zurechtbiegt. Eine Aufgabe der Neutralität und Kriegsmaterial-Lieferungen machen uns zum Söldner eines Konfliktstaates und katapultieren uns zurück ins tiefste Mittelalter. Damals waren fremde Kriegsdienste ja noch guteidgenössische Tradition. Liest man das Interview mit Christoph Frei, könnte man meinen, wir hätten aus unserer kriegerischen Vergangenheit überhaupt nichts gelernt. 21.3.2023 Luzerner Zeitung
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Wird wirklich die richtige Diskussion geführt, wenn man über die Swissness der Toblerone debattiert? Ich meine nein, denn es ist absolut richtig, dass im Ausland produzierte Ware sich nicht über ihre Entstehungsgeschichte einbürgern kann. Selbst wenn es sich um ein Traditionsprodukt handelt. Weshalb hinterfrägt man denn nicht, dass immer mehr Schweizer Unternehmen in ausländische Hände verscherbelt werden? Quasi eine Art Ausverkauf der Schweiz, oft unbemerkt von den Kunden, denn diese lesen ja nicht die ganze Zeit Wirtschaftsnachrichten. Der Produktionsstandort ist zu teuer und wird in ein Billiglohnland ausgelagert. Willkommen in der globalisierten Welt!
Vermutlich wird die Firma tatsächlich kaum einen Umsatzunterschied bemerken, wenn das Redesign abgeschlossen ist. Immerhin ist die Toblerone vor allem auch in Touristenkreisen sehr beliebt und die merken ja nicht, dass sie ein Fake-Souvenir erwerben. Die Verpackung wird wohl noch genug Schweiz suggerieren. Als Schweizer Konsument hingegen habe ich genügend Alternativen von lokalen, kleineren Schokoladeproduzenten etwas nicht minder Feines zu kaufen. Diese werde ich anstelle einer Bratislava -Schoggi gerne nutzen. 10.3.2023 Nidwaldner Zeitung Mich würde es wundernehmen, was an der Untersuchung zu dieser eher kleinen Havarie des Diamanten so aufwändig war, dass man fünf Jahre dafür braucht. Wie viele Bürokraten haben sich wohl daran gesund gestossen?
Immerhin macht das Schiff so seinem Namen alle Ehre. Die Kosten die diese Untersuchung verursacht hat, lassen sich wahrscheinlich wirklich mit Diamanten aufwiegen. |
AutorWäli Kammermann Archives
Oktober 2023
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