Liebe Nidwaldner Ich wende mich in diesem offenen Brief mit einer Sache an Euch, welche mir persönlich sehr am Herzen liegt. Der Nidwaldner Landrat hat diesen Mai im Rahmen des „Sparpakets“ zur Entlastung des Haushaltbudgets beschlossen, den Fahrkostenabzug für unselbständig Erwerbende auf 6000 Franken zu limitieren. Thomas Bosshard und ich haben dagegen das Referendum ergriffen und dieses ist zustande gekommen. Die Abstimmung findet nun am 29. November statt. Rund die Hälfte der Nidwaldner Arbeitnehmer muss pendeln. Für diese etwa 11000 Personen gibt es hier keinen Arbeitsplatz. Künftig kann ein Pendler maximal 6000 Franken an Wegkosten geltend machen. Dies entspricht ca. 40 km Weg pro Tag. Wer weiter fährt, muss die ihm dadurch entstandenen Kosten versteuern. Wir haben mit Hilfe von „NidwaldenTax“ diese Mehrkosten berechnet. Die Erkenntnisse waren erschreckend! So muss beispielsweise ein Alleinstehender mit 4500 Franken Bruttolohn über 900 Franken im Jahr mehr Steuern zahlen (Anstieg um 47%), wenn er im Tag einen Weg vom 88 km fährt. Bei einer Familie mit zwei Kindern, brutto 97500 Fr. Einkommen, macht es über 800 Franken Mehrkosten aus (ein Plus von 52%). Wer von Euch selber pendelt kann seine Situation mit der elektronischen Steuererklärung selber berechnen. Ihr seht, die geplante Limitierung des Pendlerabzugs ist nicht nur unfair und ungerecht, sie wird für viele in Nidwalden einschneidende finanzielle Konsequenzen haben. Der Kanton Nidwalden, welcher uns Pendlern ans Portemonnaie will (er kriegt immerhin 750000 Franken) verhält sich derweil höchst fragwürdig. Aktuell wurde bekannt, dass für das Personal 0.6% Lohnerhöhung gewährt wird, alleine um die Stellen-Attraktivität der Kader und Spezialisten zu sichern. Kosten: 360000 Franken. Weiter war aus der Finanzkommission zu hören, dass ein Antrag der Regierung bearbeitet wird, gemäss dem die Spareinlagen in die Pensionskasse von Führungs- und Kadermitarbeitenden erhöht werden (Grund: Verbesserung der Arbeitgeberattraktivität). Zusätzlich sollen diese Mitarbeiter, sowie der Regierungsrat von PK Sparplänen profitieren, welche weitere Sonderleistungen enthalten. Dieser Antrag wäre längst durch, hätte nicht unser Referendum für Wirbel gesorgt.
Das Geld des „Sparpakets“ wird also umgehend in Sonderleistungen zugunsten der Verwaltung umgewandelt. Ist das der Sinn? Wir sind jetzt im Endspurt. Wir sind gefordert, Euch Nidwaldner zu überzeugen NEIN zu dieser Steuererhöhung zu sagen. Wir konnten bereits bei mehreren Parteiversammlungen unser Anliegen präsentieren und sind fleissig daran Informationen über unsere Facebookseite „Kritisches Nidwalden“ zu streuen. Wir bitten Euch alle uns zu unterstützen. Wir möchten Euch an der Urne sehen! Wir müssen dem Kanton ein Statement abgeben, dass es so nicht geht. Einmal mehr muss der Mittelstand für Begehrlichkeiten des Kantons bezahlen, ohne dass dieser im Gegenzug ernsthaft an Sparaktionen interessiert ist. Dagegen müssen wir uns wehren. Deshalb: Bitte helft uns mit Eurer NEIN Stimme. Das ist wirklich sehr wichtig. Ihr könnt uns auch Gutes tun indem Ihr diesen offenen Brief an alle weitersendet die Ihr kennt. Wir Initianten sind lediglich zu zweit und das schränkt unseren Aktionsradius ein. Das Streuen des Briefs hilft uns mehr Nidwaldner zu erreichen und diese zum Abstimmen zu motivieren. Nidwalden hat diese unfaire Steuererhöhung nicht verdient. Wir wollen diese Abstimmung unbedingt gewinnen. Dafür kämpfen wir. Herzlichen Dank und liebe Grüsse Wäli Kammermann Thomas Bosshard
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AutorWäli Kammermann Archives
Oktober 2023
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