Die EU will, nachdem die Schweiz kein Freizügigkeitsabkommen mit Kroatien abschliessen kann, die Verhandlungen zum Forschungsabkommen Horizon 2020 sistieren. Die logische Konsequenz aus der MEI-Abstimmung wird von der EU als Grund genommen die Schweiz auszuschliessen. Jetzt wird schon wieder überall gejammert. Man darf sich aus Schweizer Sicht allerdings fragen, ob das wirklich so dramatisch ist. Horizon 2020 ist derzeit ein riesiger Papiertiger (zu finden unter http://ec.europa.eu/programmes/horizon2020). Darin ist die künftige Europäische Forschungszusammenarbeit beschrieben. Hier ein paar Stichworte:
Die Schweiz ist eine der führenden Forschungsnationen. An den meisten dieser Themen kann die Schweizer Forschung problemlos im Alleingang arbeiten. Aktuell sind gerade mal zwei Schweizer Wissenschaftler und das Tropeninstitut als Member bei Horizon 2020 registriert. Man frägt sich, wo denn unsere Top Institute (wie die ETHZ oder das PSI) bleiben. Das Verlangen, sich einzubringen, hält sich bei unseren Forschern also in Grenzen! Es ist für die Schweiz kein Verlust, wenn sie bei diesem Forschungsprogramm nicht mitmachen kann. Das Geld (immerhin über 4 Mia CHF) kann höchstwahrscheinlich hier im Land besser investiert werden, als im Bildungsmoloch, welcher die EU geschaffen hat. Betrachtet man Horizon 2020, wird man den Verdacht nicht los, dass unter dem Forschungsvorwand vor allem riesige Mengen Kapital in einem Bürokratiesumpf versenkt werden. Dazu müssen wir nicht unbedingt Hand bieten.
0 Kommentare
|
AutorWäli Kammermann Archives
Oktober 2023
Categories |