Swisscom plant bis 2017 die Analog-Telefonie abzuschaffen. Als Ersatz müssen die Kunden dann „Voice Over IP“ benutzen. Dieses Internet-basierte System ist schon heute stark verbreitet. Es wird vielerorts eingesetzt und auch andere Telekom-Unternehmen setzen darauf.
Modern ist das Ganze ja, das ist unbestritten. Besser ist es aber keineswegs. Sprachverzerrungen, Echos oder eine bescheidene Tonqualität sind nur die Spitze des Eisbergs. Hauptschwachpunkt ist, dass VOIP extrem störungsanfällig ist: holprige Server, Stromausfälle, Probleme mit der Internetanbindung, Ueberlastung, um nur einige zu nennen, machen den Benutzern das Leben schwer. Die Abschaffung der analogen Telefone ist wohl der grösste Fehler in der Geschichte der Swisscom! Im Jahr 2011, nach dem Erdbeben in Neuseeland, hat man verzweifelt landesweit nach Analoggeräten gesucht. Die ganze digitale Telefonie, alle akkubetriebenen Apparate und das Handynetz waren mangels Strom nicht mehr lauffähig. Einzig die Analogtelefonie hat noch funktioniert, weil diese den Strom direkt aus der Telefondose bezieht. Die Swisscom täte gut daran, sich diesen Schritt nochmals zu überlegen. Das Unternehmen verärgert mit der Eliminierung der analogen Telefone nicht nur seine Kundschaft, sie setzt diese auch bewusst dem Risiko aus, in Notsituationen nicht mehr telefonieren zu können. Ein Backup gibt’s nicht! Viele Kunden, vor allem ältere Semester, wollen keine Internetanbindung und nicht wenige werden mit der neuen Technik überfordert sein. Gerade deshalb sollten die Kunden auch künftig die Wahl haben, welches Telefon-System sie benutzen möchten.
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AutorWäli Kammermann Archives
Oktober 2023
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